Warum haben wir Herbstferien?

In den Herbstferien liegen gleich vier Feste/Gedenktage

  • Allerheiligen
  • Allerseelen
  • Reformationstag
  • Halloween

Hier kurze Erklärungen dazu ....

 

Allerheiligen

 Friedhof zu Allerheiligen (Quelle: wikimedia.org)Im Laufe der Jahrhunderte gab es in der katholischen Kirche immer mehr Heilige.
So wurde es zunehmend schwieriger, für jeden einzelnen Heiligen einen eigenen Gedenktag zu finden. Deshalb legte im Jahre 610 ein Papst fest, dass es einen Gedenktag für alle Heiligen und Märtyrer ( = Menschen, die ihr Leben für Ihren Glauben eingesetzt haben und auch dafür gestorben sind.) geben soll.
Diesen Tag nannte man Allerheiligen. Sein Termin änderte sich mehrfach, bis er von Papst Gregor IV im Jahre 835 einheitlich auf den 1. November festgelegt wurde.

Traditionell werden zu Allerheiligen/ Allerseelen die Gräber der Angehörigen schön geschmückt.

 

Allerseelen

In untrennbarem Zusammenhang mit Allerheiligen ist Allerseelen zu sehen. Allerseelen ist der eigentliche Gedenktag für die Verstorbenen und wird am Tag nach Allerheiligen also am 2. November gefeiert. Der Tag geht auf den Abt Odilo aus dem französischen Kloster Cluny zurück. Im Jahr 998 begann man in Cluny und allen unterstellten Klöstern damit, an diesem Tag allen verstorbenen Gläubigen zu gedenken.

Auch heute noch wird in der katholischen Kirche an diesem Tag für die Verstorbenen gebetet, damit sie in der Gemeinschaft mit Gott und allen Verstorbenen im Himmel ihren Platz haben.

Das evangelische Gegenstück im Sinne eines "Gedenktages für Verstorbene" ist der "Totensonntag" ( auch "Ewigkeitssonntag" genannt), der am Sonntag vor dem 1. Advent gefeiert wird.

 

Reformationstag

Ausschnitt aus den 95 Thesen Luthers (Quelle: wikimedia.org)

Das Reformationsfest ist das wichtigste Fest der evangelischen Christen, denn es ist der Geburtstag ihrer Kirche.

Im Jahre 1517 schrieb der Augustinermönch Martin Luther Briefe an Bischöfe und weitere kirchliche Würdenträger. Diese enthielten viele Gründe gegen den Verkauf von Briefen zur Vergebung von Sünden (Ablaßbriefe) und gegen den Glauben an einen grausamen, strafenden Gott.
Als keine Reaktion darauf folgte, soll Martin Luther am Tag vor Allerheiligen ein Papier mit seinen 95 Behauptungen in lateinischer Sprache an die Türe der Schloßkirche von Wittenberg (Sachsen-Anhalt) genagelt haben, um damit eine Diskussion unter Mönchen, Priestern und Bischöfen auszulösen.
Diese Thesen wurden ohne sein Wissen verbreitet und übersetzt und führten so zur Gründung der evangelischen Kirche.
Deshalb wurde der katholische Mönch Luther zum Gründer der evangelischen Kirche und der 31. Oktober wird als Reformationstag gefeitert.

Halloween

Halloween Kürbis (Quelle: wikimedia.org)Wer hat Halloween erfunden?

Bereits wenn es um die Herkunft Halloweens geht, gibt es unterschiedliche Meinungen.
Die einen sagen, das Fest habe seinen Ursprung in dem alten keltischen Brauch „Samhain“.
Die anderen vertreten die Ansicht, dies sei völliger Unsinn, weil die wissenschaftlichen Beweise fehlen. Selbst der keltische Brauch wird je nach Autor anders dargestellt. Leider haben uns die Kelten nicht sehr viel zu diesem Thema hinterlassen, daher ist die Spurensuche schwierig.

In zwei Punkten sind sich aber alle einig: „Samhain“ war ein Totenfest und wurde zum keltischen Jahreswechsel gefeiert, dem 1. November (Genaueres zu Samhain siehe Wikipedia). Der Zusammenhang zwischen „Samhain“ und „Halloween“ soll dadurch entstanden sein, dass Papst Gregor IV im Jahre 835 in Rom entschied, das Fest „Allerheiligen“ auf den 1. November zu verlegen. Daher fielen auf den britischen Inseln eine keltische und ein christliche Feier zusammen auf einen Tag. Beide Feste dienten dem Totengedenken, auch wenn sie völlig unterschiedliche Hintergründe und Rituale hatten. Zum „Samhain-Fest“ gehörten Feuer, Gaben für die toten Ahnen und abschreckende Masken gegen böse Geister. Die Menschen glaubten, dass die Toten in dieser Nacht zurückkehren würden. Davor hatten sie Angst. Für die Christen hingegen ist das Jenseits die unsichtbare Welt Gottes. An Allerheiligen gedenken sie den Märtyrern und Heiliggesprochenen.

Vermutlich liegen die Wurzeln von Halloween in beiden Festen. Der Abend vor Allerheiligen heißt im Englischen „all hallows evening“, auch „all hallows eve“ genannt. Verkürzt wurde irgendwann einmal daraus Halloween. In Irland entwickelte sich über die Jahrhunderte die heutige Form von Halloween und das, obwohl die Iren ein sehr christliches und gläubiges Volk sind. Mit irischen Einwanderern kam Halloween im 19. Jahrhundert nach Amerika. Dort hat es keine religiöse Bedeutung und auch bei uns hat Halloween nichts mit Götterverehrung oder Totenkult zu tun.
Allerdings gibt es immer wieder Menschen, die dieses Fest so für sich nutzen, dass es einen tatsächlich gruselt.

Was ist dran an Halloween?

„Es ist Spaß, cool und Kult!“, sagen die begeisterten Halloweenfans.
„Es ist ein oberflächlicher Mummenschanz!“, urteilen die Dichter und Denker.
„Es ist nervig und überflüssig!“, schimpfen manche Nachbarn.
„Es ist amerikanischer Blödsinn!“, winken viele ab.
„Es ist reine Geschäftemacherei!“, rufen die Konsumwächter.
„Es schadet den Seelen unserer Kinder!“, wenden besorgte Eltern und Kirchenvertreter ein.


Es ist das, was wir daraus machen!

Es ist gut, dass wir uns jedes Jahr Gedanken darüber machen, was wir feiern und vor allem wie wir feiern!

 

Die Texte zu den Festen stammen von:
Herrn Diakon Dieter Spöttl und
Anton Strohmeier

 


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